Kleine Zeichen mit groĂźer Wirkung

Um nonverbale Kommunikation zu erleichtern, nutzen viele Menschen sichtbare Zeichen, um ihre Grenzen oder Wünsche zu signalisieren – zum Beispiel farbige Armbänder, Buttons oder andere Symbole. Solche Hinweise helfen dabei, individuelle Bedürfnisse ohne viele Worte auszudrücken – und machen es leichter, sich selbstbestimmt zu zeigen.

  GRĂśN

Ein grünes Symbol – ob Armband, Button oder Sticker – kann signalisieren: „Ich fühle mich mit körperlicher Nähe wohl.“ Umarmungen, freundschaftliche Berührungen oder beiläufiger Kontakt sind für diese Person in der Regel okay.

Aber auch ein grünes Zeichen ist keine pauschale Zustimmung zu allem. Nähe darf nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden – Respekt bleibt der wichtigste Begleiter.

→ Achte auf Körpersprache und Stimmung. Eine freundliche Geste bleibt freundlich – solange sie willkommen ist.

  GELB / ORANGE

Ein gelbes oder orangefarbenes Symbol steht für: „Ich bin offen – aber nicht immer, nicht bei allen und nicht ungefragt.“ In diesen Fällen ist bewusstes Nachfragen unerlässlich, bevor du körperliche Nähe suchst. Das bedeutet: Keine spontane Umarmung, kein Schulterklopfen – sondern erst ein respektvolles „Ist das okay für dich?“.

→ Ein Zögern ist keine Aufforderung zur Überzeugung. Jede Reaktion verdient Anerkennung – auch ein „lieber nicht“.

  ROT

Ein rotes Symbol bedeutet ganz klar: „Ich möchte keinen körperlichen Kontakt.“ Keine Umarmung, kein Antippen, keine Annäherung, kein Arm-um-die-Schulter. Das kann verschiedene Gründe haben – persönliche, sensorische, emotionale oder gesundheitliche – und muss nicht erklärt werden.

→ Respektiere dieses Signal. Es ist nicht verhandelbar. Auch ein Scherz oder ein „Aber wir kennen uns doch!“ ist hier nicht angebracht.

Wichtig:
Solche Zeichen sind eine Orientierungshilfe, aber kein Freibrief. Sie ersetzen niemals ein klares „Ja“ oder „Nein“. Achte zusätzlich auf Körpersprache, Mimik und verbale Rückmeldungen. Grenzen sind persönlich, situationsabhängig – und dürfen sich jederzeit ändern.

Info Icon

No means No

Ein „Nein“ ist ein vollständiger Satz. Wenn jemand etwas ablehnt – egal ob eine Berührung, ein Drink oder ein Gespräch – dann ist das zu respektieren. Kein Nachfragen, kein Überreden, kein Rechtfertigen.

Jede Grenze ist persönlich und darf sich jederzeit ändern.

Info Icon

Vielfalt der Wahrnehmung

Nicht jeder empfindet Nähe, Berührungen oder soziale Reize gleich. Für manche Menschen – zum Beispiel neurodivergente Personen oder Menschen mit mentaler Belastung – kann eine Umarmung, ein Gespräch oder laute Umgebung schnell überfordernd wirken.

Consent bedeutet auch, diese Unterschiede zu respektieren – ohne Erklärungspflicht, ohne Druck. Wer Abstand braucht, braucht keine Ausrede.

Info Icon

Kommunikation ist der SchlĂĽssel

Consent beginnt mit Aufmerksamkeit und endet nicht beim ersten „Ja“. Frage nach. Höre zu. Und akzeptiere jedes Feedback. Nur so schaffen wir gemeinsam einen Raum, in dem sich alle sicher und wohl fühlen können.

Info Icon

Gemeinsam statt ĂĽbergriffig

bearsXsocial steht für Gemeinschaft, Vielfalt und Respekt. Das geht nur, wenn wir aufeinander achten. Consent ist keine Einschränkung – sondern der Weg zu echtem Miteinander.